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Willkommen

bei der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK)

 

 

Willkommen

Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) 
wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Projekten.

 

Apero-Degustation von Fructus über die Apfelvielfalt an unserer Fachtagung
vom 28. November 2024 in Lyss.

NEWSLETTER SKEK

Winter 2024 - 2025

Liebe Mitglieder, liebe Interessentinnen und Interessenten,

Zunächst wünschen wir Ihnen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr und hoffen, dass Sie gut gestartet sind. Diese erste Ausgabe des Newsletters 2025 beleuchtet verschiedene Themen rund um die Vielfalt der Kulturpflanzen und ihre entscheidende Rolle in einer nachhaltigen Landwirtschaft. Sie finden darin einen ausführlichen Rückblick auf unsere Jahresfachtagung, die den Fokus auf die Bedeutung kleiner landwirtschaftlicher Betriebe und Mikrofarmen für den Erhalt genetischer Ressourcen legte.

In der neuesten Folge des Podcasts Supergut teilt Eva Körbitz von Hortus und Rhytop ihr Fachwissen zur Erhaltung alter Sorten.

Wir weisen auf eine Online-Schulung zur biologischen Züchtung und genetischen Ressourcen von LiveSeeding (kostenlos) hin, die am 27. Januar anfängt.

Außerdem übermitteln wir einen Aufruf von Zollinger Bio zur Suche nach seltenen Kürbissorten im Rahmen des Nationalen Aktionsplan für die Vielfalt der Nutzpflanzen (NAP-PGREL). Weitere Neuigkeiten unserer Mitglieder: Retropomme und sein Fest der alten Fruchtsorten sowie gzpkmit seinen Fortschritten im Bereich der Hülsenfrüchte. Auf internationaler Ebene gehen die Debatten über Saatgut und dessen Schutz weiter und verdeutlichen die Wichtigkeit, die Sortenvielfalt angesichts der Herausforderungen der Standardisierung zu verteidigen.

Wir hoffen, dass Sie diese Lektüre inspiriert und Sie in Ihrem Engagement für den Erhalt und die Förderung der Sortenvielfalt begleitet.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Die Geschäftsstelle der SKEK

Neues von der SKEK

SKEK-Fachtagung am 28. November: Nutzung genetischer Vielfalt durch Kleinproduzenten

Die Fachtagung der SKEK, die am 28. November im Ausbildungszentrum Wald in Lyss stattfand, brachte rund siebzig Personen in einer einladenden und modernen Umgebung zusammen. Kleinproduzenten, Saatgutunternehmen, konservatorische Organisationen, Wissenschaftler, Vertreter des BLW und Interessierte an der Sortenvielfalt kamen zu einem Tag voller Austausch zusammen. Im Mittelpunkt stand das zentrale Thema: die bedeutende Rolle kleiner landwirtschaftlicher Betriebe bei der Verbreitung alter Sorten.

Der Tag begann mit Vorträgen engagierter Referenten. Peter Moser von den Eidgenössischen Archiven für ländliche Geschichte gab einen historischen Überblick über die Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe seit dem 19. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert fand das Publikum seine Erklärung, dass kleine Familienbetriebe, entgegen vieler Vorurteile, bestehen geblieben sind und sich behaupten konnten.

Moser präsentierte zudem Daten zur Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe in der Schweiz von 1905 bis 2023. Während die Gesamtzahl der Betriebe im Laufe der Zeit nicht drastisch abnimmt, steigt ihre durchschnittliche Fläche. Dies zeigt eine zunehmende Konzentration der Flächen und die Anpassung landwirtschaftlicher Praktiken.

Benoît Girardin, Gemüsebauer und Gründer des Schweizer Labels Terredurable, zeigte anhand einer Umfrage, die er von 2021 bis 2024 unter fünfzehn Mikrofarmen durchführte, dass der Begriff „alte Sorte“ wenig klar definiert ist und die Produzenten ihre eigene Interpretation auf unterschiedlichen Kriterien basieren. Seine Studie zeigt auch, dass Mikrofarmen hauptsächlich alte Tomatensorten (51 %) anbauen, während andere Gemüsesorten, wie Salate und Zwiebeln, weiterhin von Standardsorten dominiert werden.

Gestützt auf diese Ergebnisse zeigte er, dass Mikrofarmen durch ihre kleine Grösse, die Vielfalt ihrer Kulturen und ihre direkte Verbindung zu den Verbrauchern eine Schlüsselrolle bei der Förderung und Erhaltung alter Sorten spielen. Ihre Fähigkeit, diese Produkte bei den Kunden aufzuwerten, macht sie zu wesentlichen Akteuren für die Erhaltung und Verbreitung der Vielfalt kultivierter Pflanzen.

Joël Mützenberg von Semences de pays stellte ein neues Selektionsmodell vor, das auf einem Netzwerk kleiner Gemüsebaubetriebe in der Westschweiz basiert. Er zeigte, dass der Verlust der Sortenvielfalt vor allem durch das aktuelle agroindustrielle und saatgutwirtschaftliche System verursacht wird. Als Lösung schlägt er ein partizipatives Saatgutsystem mit regionalen Selektionsnetzwerken vor. Das Netzwerk Court-Circuit setzt diesen Ansatz seit Jahren um. Es fördert dank der Vielfalt von Böden, Klimazonen und Anbaumethoden die genetische Vielfalt der Pflanzen. Dazu gehören die Auswahl von Sorten für jede Region, die gemeinsame Selektion derselben Sorte in mehreren Betrieben und die Entwicklung von Sorten für kleine Betriebe

Nach diesen Vorträgen waren zentrale Momente wie die Verkostung mehrerer alter Apfelsorten und Apfelsäften, die von Fructus angeboten wurden, eine Gelegenheit für die Teilnehmer, vergessene Geschmacksrichtungen zu entdecken und sich frei über Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Diese genussvollen Pausen, verbunden mit der Geselligkeit des Veranstaltungsortes, trugen dazu bei, Verbindungen zwischen Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen zu knüpfen.

Der Nachmittag wurde praxisorientiert mit zwei interaktiven Teilen gestaltet. Im Crowdfunding-Workshop von Wemakeit konnten die Teilnehmer drei Projekte umsetzen. Im zweiten Teil sprach Delphine Piccot von Prométerre über den Zugang zu Land in der Schweiz und die Herausforderungen des Bundesgestz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB).

Dieses Gesetz schützt zwar landwirtschaftliche Flächen, erschwert jedoch den Zugang für neue Landwirte. Die Diskussion drehte sich um die steigenden Bodenpreise durch die Zusammenlegung von Parzellen, was den Kauf für kleine Betriebe fast unmöglich macht. Eine Lösung, die vorgestellt wurde, war die Gründung eines Verbands, in dem Produzenten gemeinsam Land kaufen und bewirtschaften könnten. Ziel des Nachmittags war es, den Teilnehmern Werkzeuge wie Crowdfunding und rechtliche Tipps für die Entwicklung kleiner Betriebe näherzubringen.

Der Tag schloss mit einer globalen Reflexion über die Herausforderungen der Erhaltung der Sortenvielfalt und die zentrale Rolle kleiner landwirtschaftlicher Betriebe. Die Vorträge beleuchteten mehrere Herausforderungen und konkrete Handlungsmöglichkeiten, wie die historische Widerstandsfähigkeit kleiner Betriebe, die neben der Entwicklung der Industrialisierung und grosser Betriebe bestehen (P. Moser), die Schwierigkeit, alte Sorten zu fördern und Mikrofarmen als Akteure für deren Nutzung einzubeziehen (B. Girardin) sowie die Bedeutung einer interprofessionellen Zusammenarbeit, um die Probleme des Zugangs zu Land in der Schweiz zu bewältigen (D. Piccot).

Diese Veranstaltung war erneut ein Ort, an dem der Austausch von Ideen und Erfahrungen miteinander verflochten wurde, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: den Erhalt und die Förderung des Reichtums unseres Sortenerbes.

Ein grosser Dank geht an die Referentinnen und Referenten sowie an alle Teilnehmenden für ihre aktive Teilnahme an den Diskussionen. Wir freuen uns bereits auf die nächste Ausgabe!

 

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Mit einem Buch für die aktive Nutzung der Sortenvielfalt werben

Seit Anfang 2024 arbeitet die SKEK intensiv an einem Handbuch zur Förderung der aktiven Nutzung traditioneller Sorten. Ursprünglich hatte das BLW 2023 eine Ausschreibung für die Erstellung eines solchen Handbuches für Praktiker:innen der Landwirtschaft, Gärtnereien und Hobbygärten veröffentlicht und das von der SKEK vorgeschlagene Konzept wurde ausgewählt. Ziel des Handbuches ist es, Menschen aus diesen spezifischen Zielgruppen zu inspirieren und ihnen zu zeigen, wie sie PGREL in ihre Kulturen integrieren können, um die gesamte in der Schweiz verwendete Sortenvielfalt zu erhöhen.

Das Handbuch stellt Landwirt:innen, Gärtner:innen und Privatgärtner:innen vor, die Erfahrung mit dem Anbau traditioneller Sorten haben. Es wurden 25 Interviews in allen Regionen der Schweiz geführt: von Genf bis St. Gallen sowie von Schaffhausen bis ins Tessin. Die Themen sind so vielfältig wie die Regionen: Sie reichen von einer Privatgärtnerin, die mitten in der Stadt auf ihrem Balkon Tomaten anbaut, über ein Gartenzentrum in der Nähe der Stadt und einen Bauernhof in den Bergen welcher Ackerbohnen und Bergkartoffeln anbaut, bis hin zu einer ländlichen Selbstversorgungsgemeinschaft, die die Vielfalt in der Permakultur nutzt.

Die Interviews werden in Form von Porträts erzählt, welche einen Einblick in den Anbau, die Verarbeitung oder die Vermarktung traditioneller Sorten geben. Neben Informationen zu den verschiedenen Kulturen und Sorten bieten die Porträts nützliche Tipps, Verfahren und Mehrwert, die den Einstieg in den Anbau traditioneller Sorten unterstützen.

Abgerundet wird das Buch durch verlockende Rezepte, welche zeigen, wie man bestimmte Sorten auf schmackhafte Weise zubereiten kann. Alle Rezepte wurden sorgfältig ausgewählt und werden derzeit von Doris Siprak (Canelle Rebelle) nachgekocht und fotografiert.

Die Veröffentlichung des Handbuches ist für Ende 2025 geplant.

Kennen Sie die landwirtschaftlichen Traditionen der Westschweiz?

Die Online-Enzyklopädie über das traditionelle landwirtschaftliche Wissen in den Alpen, Fundus Agri-Cultura Alpina, wurde um zahlreiche Artikel über die Traditionen und Techniken des Ackerbaus und der Viehzucht in der Romandie erweitert.

Wissen rund um das Laubwerfen, eine alte, fast vergessene Praxis, die für die Fütterung der Wiederkäuer im Winter wichtig war. Heute werden seine Vorteile wieder entdeckt: Die in den Blättern enthaltenen Gerbstoffe helfen bei der Bekämpfung des Parasitendrucks. Laub ist ein Futtermittel, welches auf dem Bauernhof erhältlich ist, so dass es nicht von ausserhalb bezogen werden muss.

Erfahren Sie mehr über den Ursprung und die Funktion der Almspende, des Tackerns oder der Glöckner. Besuchen Sie fundus-agricultura.wiki/de/

Neues von den Mitgliedern der SKEK

Eintauchen in die Welt alter Obstsorten: Rückblick auf das Herbstfest von Rétropomme

Vom 25. bis 27. Oktober fand im Erhaltungsgarten von Pierre-à-Bot das Herbstfest und die Baumbörse von Rétropomme statt. Die Veranstaltung bot eine ideale Gelegenheit, das Engagement von Rétropomme für die Erhaltung des Obstkulturerbes in der Westschweiz kennenzulernen. Die Organisation sensibilisiert die Öffentlichkeit, bietet Beratung im Obstbau und fördert die Verbreitung lokaler Obstbäume. Diese Arbeit ist besonders wichtig angesichts der Klimaherausforderungen, da die Sortenvielfalt einen entscheidenden Beitrag zur ökologischen Resilienz leistet.

Das Herbstfest ist ein regionales Ereignis, das jedes Jahr mit verschiedenen Partnern organisiert wird, um auf die Bedeutung der landwirtschaftlichen Biodiversität aufmerksam zu machen. Zu den wichtigsten Ständen gehörte die Genossenschaft Coopérative de la Bor, die die Pflanzung von Hochstammbäumen im Kanton Neuenburg und die Wertschätzung der Früchte durch das Bereitstellen einer Obstpresse fördert. Sie begeisterte die Besucher mit einer Auswahl an regionalen Apfelsäften. Die Kinder waren begeistert, als sie die traditionelle Kunst des Saftpressens ausprobieren durften.

Die Vereinigung Rage de Vert, die in der Region Neuenburg durch ihre Bio-Gemüsekörbe gut etabliert ist, bot ihre bekannte Kürbissuppe an, während der süsse Duft der traditionellen Raisinée, einer eingekochten Apfelmelasse, den Platz erfüllte. Früher diente diese bis zu 20 Stunden gekochte Spezialität als Zuckerersatz.

Neben der Verkostung von Apfelsaft, Raisinée und Quittenmost bot der Stand von Felco einen kostenlosen Wartungsservice für Gartenscheren an. Verschiedene Aussteller präsentierten eine grosse Auswahl an Pflanzen und Samen, darunter auch alte Sorten. Bei der bekannten Baumbörse von Rétropomme konnten Besucher Hunderte von Obstbäumen erwerben, sowohl aus lokalen als auch aus klassischen Sorten.

Die jährliche Veranstaltung im Erhaltungsgarten von Pierre-à-Bot in Neuenburg bietet eine besondere Gelegenheit, das Obstkulturerbe der Westschweiz zu entdecken. Über 200 seltene Obstsorten wurden ausgestellt und zur Verkostung angeboten.

Mit einem abwechslungsreichen Programm und einer einladenden Atmosphäre zog die Veranstaltung zahlreiche Besucher an, die mit ihrer Familie kamen, um Neues zu entdecken und regionale Produkte zu geniessen. Das Fest hob die Bedeutung der Obstvielfalt hervor und zeigte, wie sie zu einer nachhaltigeren und widerstandsfähigeren Zukunft beitragen kann.

Für weitere Informationen zur Raisinée: https://fundus-agricultura.wiki/de/brauchtum/title-21/

 

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Mehr Erbsen, Bohnen & Co! 

Im Rahmen der «Tage der Agrarökologie» fand im Oktober die Veranstaltung Erbse & Co. von gzpk im Rahmen von «Agroecology Works!» statt.

Am 23. Oktober waren Hülsenfrucht-Interessierte in den Käfigturm Bern eingeladen. Eva Gelinsky, politische Koordinatorin der Interessengemeinschaft gentechnikfreie Saatgutarbeit IG Saatgut, stellte zu Beginn Ergebnisse ihrer Forschung zur historischen Entwicklung des Anbaus von Hülsenfrüchten in der Schweiz vor. Sie verdeutlichte, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft eng mit dem Verschwinden der Hülsenfrüchte von unseren Feldern und Tellern verbunden ist. Beigetragen dazu hat ein Verständnis des Bodens als Produktionsmittel, wodurch die Bedeutung von Mikroorganismen und deren Zusammenspiel mit Ackerkulturen wie Leguminosen aus dem Fokus geriet. Tamara Lebrecht stellte die Ergebnisse ihrer Feldversuche und der Forschung zur Kultur der Platterbse in Europa vor.

Aufgrund ihrer Hitze- und Dürrestresstoleranz hat die Kultur grosses Potenzial für die Landwirtschaft; stellt Bäuer:innen im Anbau jedoch noch vor Herausforderungen. Neben den Ergebnissen ihrer Versuche zum Platterbseanbau stellte Tamara Erfahrungen zur Verarbeitung der Platterbse für die menschliche Ernährung vor. Im Projekt integraL findet die erste systematische Auseinandersetzung mit der Platterbse für den Anbau und die Verarbeitung in der Schweiz statt. Mit der Testung vernachlässigter Kulturen möchte die gzpk mit Partner:innen zur Diversifizierung der Schweizer Landwirtschaft beitragen. Neben der Erprobung von Anbau- und Verarbeitungstechniken wird in den Projekten auch der Bedarf für die züchterische Weiterentwicklung von Kulturarten ermittelt, was potenziell in Züchtungsprogramme einfliessen kann. Bei der Veranstaltung im Käfigturm konnten sich die Teilnehmer:innen von der Kulinarik vernachlässigter Kulturarten selbst überzeugen – bei einem Platterbsen-Apéro mit verschiedenen für den Abend entwickelten Gerichten.

National

Beteiligen Sie sich an der Erhaltung seltener Kürbisse!

Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (NAP-PGREL) sucht Zollinger Bio Samen von seltenen Kürbissen, Zucchini und anderen Kürbisgewächsen. Gesucht werden:

  • Sorten, die aus der Schweiz stammen oder einen sozio-kulturellen Wert für die Schweiz haben.

  • Spezifisches genetisches Material (Kuriositäten, Mutanten etc.).

Wenn Sie Samen besitzen, die diesen Kriterien entsprechen, senden Sie bitte Ihre Informationen und/oder Fotos an: info@zollinger.bio.

International

Online-Kurs zur biologischen Züchtung und genetischen Ressourcen, 27.01.2025: Anmeldung geöffnet!

Das Projekt LiveSeeding bietet eine Reihe kostenloser Online-Kurse zur biologischen Züchtung an, die für alle zugänglich sind. Diese einzigartigen Kurse decken wesentliche Themen im Zusammenhang mit der landwirtschaftlichen Biodiversität und den Methoden der biologischen Züchtung ab.

Programm der Kurse:

  • 27. Januar: Pflanzengenetische Ressourcen – Sammlung, Erhaltung und Austausch zur Förderung der Agrobiodiversität.

  • 3. Februar: Phänotypisierung – Werkzeuge und Ansätze zur Charakterisierung genetischer Ressourcen und Züchtungsmaterialien.

  • 13. Februar: Grundlagen der Züchtungsmethoden.

  • 4. März: Molekulare Methoden in der biologischen Züchtung – Entwicklung und Anwendung.

  • 7. März: Entwurf und Entwicklung biologischen heterogenen Materials.

Alle Informationen und der Anmeldelink finden Sie hier: LiveSeeding Training Modules.

Zu entdecken: Podcast Supergut – Mehr Vielfalt durch alte Sorten

Kennen Sie den Leuser oder die Rösli Marie? Nein? Das sind zwei echte Schätze aus Liechtenstein – in Form von alten Apfelsorten! Diese seltenen Sorten, die ein Symbol für die lokale Biodiversität sind, stehen im Mittelpunkt einer spannenden Diskussion im Podcast Supergut, in dem Eva Körbitz, die Leiterin des Vereins Hortus und aktiv bei Rhytop, ihr Fachwissen teilt.

In dieser Episode spricht Eva über ihre jahrelange Forschung, um diese einzigartigen Sorten zu identifizieren und zu erhalten. Sie erklärt, warum diese Sorten eine entscheidende Rolle für die Biodiversität und die Ernährungssicherheit spielen. Der von Peter und Paul moderierte Podcast bietet eine fesselnde Reise in die Welt der alten Sorten und beleuchtet deren kulturelle und ökologische Bedeutung.

Supergut ist eine Initiative aus Liechtenstein, die darauf abzielt, nachhaltige und lokale Ernährung zu fördern und gleichzeitig die Öffentlichkeit für Biodiversität zu sensibilisieren. Mit Podcasts, Workshops und interaktiven Projekten rückt Supergut engagierte Akteure und inspirierende Themen ins Rampenlicht.

Sie können diese Episode direkt auf YouTube ansehen: Podcast Supergut – Mehr Vielfalt durch alte Sorten oder hier alle alle Podcasts von Supergut entdecken :

Wo stehen wir mit den Saatgutrechten?

Die Vielfalt der angebauten Sorten ist entscheidend, um widerstandsfähige und nachhaltige Agrarsysteme zu gewährleisten. Dennoch bleiben die europäischen Gesetze zum Saatgut ein heiss umkämpftes Terrain, auf dem der Schutz der Biodiversität und die Standardisierung des Marktes aufeinandertreffen. Hier ein Überblick über die aktuelle Situation, die ergriffenen Massnahmen und die zukünftigen Herausforderungen.

Wo stehen wir? Eine Reform in Arbeit seit 2022
Seit 2022 arbeitet die Europäische Union an der Überarbeitung ihres gesetzlichen Rahmens für Saatgut – eine Reform, die erhebliche Auswirkungen auf die angebauten Sorten haben könnte. Offiziell verfolgt die EU das Ziel, die Regeln zu modernisieren, um den Klima- und Ernährungsherausforderungen gerecht zu werden. Organisationen wie ARCHE NOAH warnen jedoch vor den Risiken einer Verstärkung bürokratischer Hürden.

Initiativen wie die Kampagne "Hoch die Gabeln!" wurden ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und die Freiheit zur Nutzung vielfältiger Saatgutsorten zu verteidigen. Diese Aktionen zielen darauf ab, die Gesetzgebungsdebatten zu beeinflussen und eine widerstandsfähigere Landwirtschaft zu fördern.

Was steht auf dem Spiel: Die Vielfalt der angebauten Sorten

Organisationen zum Schutz der Biodiversität wie ARCHE NOAH heben mehrere entscheidende Punkte hervor:

  • Sicherstellung des Rechts der Landwirt:innen, Saatgut zu erhalten, auszutauschen und zu verkaufen, ohne durch Patente oder geistige Eigentumsrechte eingeschränkt zu werden.

  • Erleichterter Marktzugang für lokale und traditionelle Sorten: Diese Saatgutsorten, die aufgrund ungeeigneter Vorschriften oft von den offiziellen Katalogen ausgeschlossen werden, könnten so besser verfügbar gemacht werden.

  • Stärkung der Resilienz von Ernährungssystemen durch Förderung einer grösseren genetischen Vielfalt der Kulturen.

Wichtige Meilensteine
 Im Jahr 2025 wird die Verabschiedung der neuen europäischen Saatgutgesetzgebung erwartet. Diese Reform bietet eine einzigartige Gelegenheit, die Vorschriften zugunsten der Biodiversität und einer nachhaltigen Landwirtschaft neu auszurichten.

Schutz der Saatgutvielfalt: Diskussionsrunde im Bundestag

Am 6. Dezember 2024 organisierten Karl Bär, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Mitglied des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft, sowie Renate Künast, Bundestagsabgeordnete der Grünen und ehemalige Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, eine Online-Podiumsdiskussion zu Patenten auf Saatgut und genetische Ressourcen.

Hier können Sie die Aufzeichnung dieser Diskussion abrufen.

Eine Debatte, die Sie verfolgen sollten, um die Herausforderungen rund um Biodiversität und genetische Ressourcen besser zu verstehen.

Lesetipp: «Protecting crops through plant diversity»

Am 17. August 2023 veröffentlicht, beleuchtet das Buch „Protecting crops through plant diversity“, wie die Diversifizierung der Pflanzen in landwirtschaftlichen Flächen und Landschaften den Einsatz synthetischer Pestizide reduzieren und gleichzeitig eine nachhaltige Landwirtschaft fördern kann.

Das Buch richtet sich an ein breites Publikum, von Lehrenden, Forschenden und Studierenden bis hin zu Landwirt:innen und Bürger:innen, die sich für Landwirtschaft und Umwelt interessieren. Es bietet tiefgehende Analysen und praktische Lösungen.

Das Buch ist kostenlos als digitale Version (PDF) auf Französisch und Englisch erhältlich.

Hier herunterladen: Protecting crops through plant diversity

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