NEWSLETTER SKEK
Frühling 2019
Liebe SKEK-Mitglieder und Interessierte
Unsere Mitgliederversammlung durften wir auf der Bioschwand durchführen, dabei hat das BLW die offenen Fragen, die wir im „Bericht zur Umfrage zu den NAP-PGREL-Projekteingaben 2018“ gestellt haben, beantwortet. Weitere Informationen zur Umfrage und die Antworten des BLW finden sie im untenstehenden Text.
Des Weiteren findet am 19. Mai 2019 der internationale Museumstag zum Thema immaterielles Kulturerbe statt, wobei die Erhaltung der Agrobiodiversität, wie z. B. der Samentausch oder die Saatgutvermehrung dazu gehören, deshalb ermuntern wir alle Schaugärten, sich an diesem Tag zu beteiligen.
Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre und einen schönen Frühling.
Die Geschäftsstelle der SKEK
Inhalt
Neues von der SKEK
Mitgliederversammlung bei Artha Samen
Die diesjährige Mitgliederversammlung auf der Bioschwand wurde von über 30 Mitgliedern besucht. Die SKEK darf vier neue Mitglieder zu ihrem Netzwerk zählen: Association ResSources, Légumes-Bio-Gemüse, Sativa Rheinau und die ZHAW. Zum Protokoll
Der Jahresbericht 2018 kann hier eingesehen werden.
Die offenen Fragen, die sich aus unserer Umfrage zu NAP-Projekteingaben ergeben haben, hat Tim Sprenger vom BLW in einer Präsentation beantwortet. Wir bedanken uns beim BLW für die Erklärungen und Erläuterungen zu den Unklarheiten.
Im Anschluss hat Herr Kupferschmied vom Eidg. Pflanzenschutzdienst eine sehr informative Präsentation zum neuen Pflanzengesundheitsrecht, die ab dem 1.1.2020 gilt gehalten. Hierzu gehören auch die neuen Regelung zum Pflanzenpass.
Zum Abschluss des Tages führte uns Jürg Hädrich von Artha Samen durch seine schöne gelegene Samengärtnerei und wir durften vieles zur Saatgutproduktion erfahren. Herzlichen Dank!
Antworten des BLW „Bericht der SKEK zur Umfrage der NAP-PGREL Projekteingaben 2018“
Das BLW hat die offenen Fragen aus unserem Bericht mit den Umfrageergebnissen zu den NAP-PGREL Projekteingaben 2018 dem BLW an der Mitgliederversammlung vom 28. März 2019 in einer Präsentation beantwortet.
Finden Sie untenstehend die Unterlagen und eine Zusammenfassung der wichtigsten Fragen:
Bericht SKEK Umfrage zu NAP-Projekteingaben 2018
Neues von den Mitgliedern der SKEK
Generationenwechsel bei der Getreidezüchtung Peter Kunz
Peter Kunz übergibt die Züchtungsarbeit in die Hände der jungen Generation. Ab dem 1. Januar 2019 hat Monika Baumann gemeinsam mit Herbert Völkle die Geschäftsleitung übernommen.
Peter Kunz sieht seine visionäre Rolle künftig in den Bereichen Ausbildung, Grundlagenforschung, Ernährung, Forschung zur Züchtungsfinanzierung und der Verbreitung der Erkenntnisse dazu. Diese Aktivitäten sind neu in der Stiftung Fonds für Kulturpflanzen-Entwicklung angesiedelt.
Dieses Jahr steht ganz im Zeichen des 35-jährigen Jubiläums der gzpk. Am 6. November wird ein grosses Benefiz-Jubiläums-Dinner dazu stattfinden.
Weitere Informationen:
- www.kulturpflanze.ch (Fonds für Kulturpflanzen-Entwicklung)
Vergessene Wurzelgemüse werden gesucht!
Hortiplus sucht vergessene Wurzelgemüse für die Förderung der Kulturpflanzenvielfalt und den Erhalt der Biodiversität. Haben sie selber eine alte Sorte oder kennen Sie jemanden der verschollenes Wurzelgemüse anpflanzt? Verbreiten Sie bitte die Suchaktion in Ihrem Bekanntenkreis. Vielen Dank!
Lesen Sie alle Informationen hier
Weitere Informationen:
Rosenkohl wird gesucht!
In Zusammenarbeit mit der NAP-Arbeitsgruppe Gemüse führt Artha Samen seit vielen Jahren Sortensichtungen durch. Dieses Jahr hat Artha Samen eine Sichtung vorgesehenmit:
Rosenkohl – Brassica-oleracea-ssp. oleracea convar. gemmifera var. gemmifer
Jürg Hädrich sucht deshalb Saatgut (ca. 5 Gramm pro Sorte) um ein vollständiges Bild von der noch vorhandenen Vielfalt in der Schweiz zu erhalten. Die Suchtaktion findet bis Mitte Mai statt. Bitte senden Sie Ihre Muster an folgende Adresse:
Jürg Hädrich, Schwand 3, 3110 Münsingen
Verbreiten Sie bitte die Suchaktion in Ihrem Bekanntenkreis. Vielen Dank!
Kulturpflanzen und ihre wilden Verwandten – ein Schatz für unsere Zukunft
Die Wildarten von Kulturpflanzen machen einen bedeutenden Teil des Genpools der Kulturpflanzen aus. Im aktualisierten Schweizer Inventar dieser «Crop Wild Relatives» sind 285 Taxa aufgelistet, die für die Schweiz besonders wichtig oder prioritär sind, davon gilt fast ein Drittel als gefährdet.
Die wichtigste Herausforderung für einzelne Länder oder Regionen besteht darin, die mit Kulturpflanzen verwandten Arten zu identifizieren und ihren Erhaltungszustand und ihre genetische Vielfalt einzuschätzen. Erste Schutzmassnahmen wurden bereits lanciert.
Mehr Informationen:
Text von Sibyl Rometsch Infoflora & Sylvain Aubry, Hotspot 2019:
https://naturwissenschaften.ch/service/publications/113217-hotspot-39-19-biodiversitaet-im-alltag
Sorten von gestern für den Anbau von morgen
In einer Serie von sieben Artikeln schriebt Kaspar Hunziker von Fructus für die Zeitschrift Schweizer Bauer, wie wertvoll die Kulturpflanzenvielfalt ist und warum es sich lohnt diese zu schützen und zu erhalten. Dabei werden unterschiedliche Kulturen und auch die SKEK porträtiert.
National
Nagoya Verordnung und PGREL
Das Nagoya-Protokoll ist ein internationales Abkommen, das 2010 von den Vertragsparteien zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt verabschiedet worden ist. Es definiert den internationalen rechtlichen Rahmen für die Nutzung der genetischen Ressourcen sowie das sich darauf beziehende traditionelle Wissen. Die Nagoya Verordnung regelt den Zugang und die Nutzung von genetischen Ressourcen und das traditionelle Wissen, sowie die Einhaltung der innerstaatlichen Vorschriften über den Zugang und den Vorteilsausgleich anderer Vertragsparteien aus dieser Nutzung.
Bezogen die pflanzengenetischen Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft PGREL gilt eine Sonderregelung. Gemäss der Verordnung über die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung von PGREL (Art. 5 PGRELV) werden genetische Ressourcen der Nationalen Genbank dem Multilateralen Systems des Internationalen Vertrags «Treaty» über PGREL (International Treaty on plant genetic resources for food and agriculture, ITPGRFA) zur Verfügung gestellt.
Da das Multilaterale System des «Treaty» von der Schweiz als Spezialinstrument angesehen wird, hat dieses Vorrang und ist vom Nagoya Protokoll ausgenommen, sofern es sich um eine Nutzung von genetischen Ressourcen für Zwecke der Ernährung und Landwirtschaft handelt. Sind jedoch andere Forschungszwecke vorgesehen, wie z.B. Kosmetikprodukte, Heilmittel, etc. kommt für diese Ressourcen das Nagoya Protokoll zur Anwendung.
Mehr Informationen:
Infos zum Nagoya Protokoll: https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/biotechnologie/fachinformationen/nagoya-protokoll.html
International Treaty on plant genetic resources for food and agriculture, ITPGRFA: http://www.fao.org/plant-treaty/en/
Bluest und Frost
Die «Chriesibluescht» hat dieses Jahr zwei Wochen früher eingesetzt als im vergangenen Jahr – mindestens. Bereits Anfang April standen viele Bäume in der Blüte. Auch im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt könne von einem «frühen Jahr» gesprochen werden. Die Temperaturen befanden sich Ende März und Anfangs April im Fricktal ums Baselbiet unter 0 Grad. Das Ausmass der Frostschäden kann noch nicht abschliessend beurteilt werden. Erst ab minus 3 Grad wird es für die Blüten gefährlich.
Noch besteht Hoffnung auf eine gute Obsternte 2019. Die späten Kirschensorten beginnen gerade erst zu blühen und die Bluest der Äpfel und Birnen steht noch vor der Türe. Da die Temperaturen in den letzten Tagen über zehn Grad gestiegen sind, konnten Bienen und weitere Pollanisatoren die Blüten bestäuben. Dank der Sorten-Diversität und den entsprechend spätblühenden Kirschensorten kann auch in Zukunft klimatischen Veränderungen entgegengehalten werden.
Mehr Informationen:
Mit Radio und Fernsehen auf Biodiversitätsmission: SRF lanciert zusammen mit RSI, RTR und RTS Mission B
Mit Mission B setzt der SRF einen Schwerpunkt zur Biodiversität. Von März 2019 bis September 2020 greift das Medienhaus das Thema in den bestehenden Sendungen und Plattformen auf, beleuchtet Zusammenhänge und Hintergründe.
Gefördert werden sollen vor allem Schweizer Wildpflanzen, weil diese für Insekten, Vögel und andere einheimische Tiere lebenswichtig sind. Hauptplattform für die schweizweite Mitmachaktion ist die Webseite missionb.ch. Sie dokumentiert die neugeschaffenen Naturoasen, zudem bietet sie weiterführende Informationen zur Biodiversität. Fachlich unterstützt wird der SRF vom Forum Biodiversität der SCNAT.
Weitere Informationen:
International
Internationaler Museumstag: machen Sie mit!
Unter dem Motto „Museen – Zukunft lebendiger Traditionen“ findet am Sonntag 19. Mai 2019 der Internationale Museumstag statt.
Dabei steht das immaterielle Kulturerbe im Zentrum des Internationalen Museumstags 2019. Die Erhaltung der Agrobiodiversität, wie z. B. der Samentausch oder die Saatgutvermehrung gehören auch zum immateriellen Kulturerbe, deshalb möchten wir die Schaugärten dazu ermuntern, sich an diesem Tag zu beteiligen. Das kann in Form von Aktionen wie Sonderführungen, einem Blick hinter die Kulissen, Workshops, einem Fest oder auch mit einer Medienmitteilung sein.
Frau Furter ist die Ansprechpartnerin bei Interesse am Museumstag: 044 218 65 92. Frau Furter freut sich, dass die Schaugärten an dieser Veranstaltung teilnehmen. Sie ermöglicht Ihnen, ein kostenloses Konto zu eröffnen und Ihren Garten auf der Plattform sichtbar zu machen.
Wir hoffen, dass viele Gärten diese Gelegenheit nutzen werden, um ihre Mission noch bekannter zu machen.
Mehr Informationen:
https://www.museums.ch/ins-museum/museumstag/museumstag.html