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Willkommen

bei der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK)

 

 

Willkommen

Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) 
wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Projekten.

 

FRUCTUS hat die Toggenburger Schafenbirne zur Obstsorte des Jahres 2024 gekürt. Die kleinen, kreiselförmigen Birnen mit dem sternförmig gewölbten Kelch sind auffallend hübsch (Foto auf der ersten Seite).

NEWSLETTER SKEK

Winter 2023

Liebe Mitglieder, liebe Interessentinnen und Interessenten,

wir beginnen diesen Newsletter mit einem Blick zurück auf unsere PGREL-Fachtagung. Sie fand am 23. November unter dem Titel «Von der Sensibilisierung zum Griff ins Regal» in Zollikofen statt. Es war ein Tag voller Ideen und Denkanstösse zur Frage, wie man erfolgreich mit der Öffentlichkeit kommuniziert. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Bericht.

Vor einigen Wochen haben wir Amadeus Zschunke von Sativa Rheinau gebeten, uns über den aktuellen Stand des Projekts Swiss Plant Breeding Center zu unterrichten. Sie finden die Informationen im untenstehenden Artikel. Im Bericht von Sebastian Kussmann lesen Sie, welche Erfahrungen die Getreidezüchtung Peter Kunz mit einer neuen Züchtungsmethode, dem Single Seed Descent-Verfahren, gemacht hat. Und die «Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana» zieht Bilanz über die diesjährige Kastanienernte und die damit verbundenen Herausforderungen.

Zuletzt informieren wir Sie über eine kürzlich veröffentlichte Studie, die weltweite Daten zu pflanzengenetischen Ressourcen zusammenfasst, sowie über die Lancierung einer europäischen Petition für die Kulturpflanzenvielfalt.

Wir hoffen, dass Sie zufrieden auf das ausgehende Jahr zurückblicken und wünschen Ihnen schöne Festtage und alles Gute im 2024.

Freundliche Grüsse,

Die Geschäftsstelle der SKEK

Neues von der SKEK

Rückblick auf die PGREL-Fachtagung 2023

Rund 60 Personen aus dem Netzwerk zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen nahmen Ende November an der SKEK-Fachtagung unter dem Titel «Von der Sensibilisierung zum Griff ins Regal» teil. Im grossen Saal des Inforama Rütti in Zollikofen setzten sie sich gemeinsam mit den geladenen Expert:innen mit der Frage auseinander, wie durch Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit die Menschen dazu animiert werden können, sich nachhaltig mit der Vielfalt der Kulturpflanzen zu befassen.

Überzeugen mit Überzeugung

Nach dem Begrüssungswort von Eva Körbitz, der Vize-Präsidentin der SKEK, betrat als erster Referent der Wirtschaftsdozent Pascal Lorenzini von der HAFL die Bühne. Er stellte klar: Für eine inspirierende und überzeugende Kommunikation müssen wir vermitteln, warum traditionelle Sorten lohnenswert sind. Warum wir tun, was wir tun. Warum es uns wichtig ist. Wenn es gelingt, unsere Überzeugung in Worte und Taten zu übersetzen, dann sprechen wir im Gehirn des Gegenübers das limbische System an, das für Gefühle, Vertrauen und Loyalität zuständig ist. Oder anders formuliert: Wir erzeugen nachhaltig Eindruck.

Wer ist die Zielgruppe?

Doch wen können wir überhaupt beeindrucken? Auf diese Frage ging der zweite Referent, Rainer Pietrek von Coop, ein und zwar anhand der jahrzehntelangen Erfahrung des Grossverteilers mit der Vermarktung von ProSpecieRara-Produkten. Laut Rainer Pietrek sprechen diese Produkte nicht nur Menschen an, die die traditionelle Sortenvielfalt erhalten wollen, sondern ebenso Kund:innen mit Vorliebe für Schweizer- oder Bio-Qualität und/oder mit einer hohen Kochaffinität. Deshalb misst Coop der Entwicklung von Rezepten einen hohen Stellenwert bei.

Positiv bleiben und Wertschätzung ausdrücken

Während alte Sorten im Regal von Coop als Nischenprodukt gelten, betonte der dritte Referent, Axel Grunt von der österreichischen Erhaltungsorganisation ARCHE NOAH, dass traditionelle Sorten sich nicht auf Nischen beschränken, sondern in jedem Hausgarten wachsen. Sein Einblick in die beeindruckende Öffentlichkeitsarbeit von ARCHE NOAH verdeutlichte, wie zentral es ist, positiv zu kommunizieren. Er unterstrich das mit Aussagen wie «Das was wir machen, ist wichtig und kann die Zukunftsfragen beantworten», «Menschen wollen wirksam sein, wir müssen ihnen die Chance dazu geben» oder «Wir sagen gerne Danke, denn ohne unsere Unterstützer:innen geht es nicht».

Einfach posten reicht nicht

Eine wertschätzende und engagierte Beziehungspflege ist auch für die vierte Referentin, die Social Media-Expertin Doris Siprak, das A und O. Sie vermittelte den Zuhörenden die Grundlagen, die es braucht, um über Social Media eine Community zu erreichen. Es genüge nicht, einfach etwas zu posten. Man müsse mit den Follower:innen kommunizieren, ihre Beiträge und Kommentare anschauen und liken. Auch die weiteren Ausführungen von Doris Siprak machten deutlich, dass es viel Geduld, Engagement und Ausdauer braucht, um hochwertige Inhalte zu erstellen und eine Community aufzubauen.

 

Inspirierende Projekte zur Sensibilisierung

Nach der Mittagspause – die, wie schon die Kaffeepause, rege für den Austausch mit Gleichgesinnten genutzt wurde – stand die Posterausstellung im Fokus. Sieben NAP-Projektnehmer:innen präsentierten ihre Öffentlichkeitsarbeits-Projekte: Der BildungsGarten (Artha Samen AG), der Biodiversitätswagen (RhyTOP), das Handbuch für die aktive Nutzung von PGREL (CPC-SKEK), das Netzwerk zur Nutzung alter Obstsorten (FRUCTUS), die Sorten-Videos (Sortengarten Erschmatt), das Inforama Wildobst (SAVE Foundation), der Fundus-Agri-Cultura Alpina (CPC-SKEK) und die Jardins de Champ-Pittet à chez moi (ProNatura).

Von Profis lernen

Am Nachmittag konnten die Inhalte der Vorträge im Rahmen von Workshops mit den drei Referent:innen vertieft werden. Sichtlich Spass machte den Teilnehmenden die von Doris Siprak angeleitete Erstellung attraktiver Inhalte mithilfe einer App zur Bearbeitung von Fotos und Videos. Pascal Lorenzini bot Unterstützung dabei an, dem eigenen «Warum» auf die Schliche zu kommen und überzeugende Botschaften zu entwickeln. Gemeinsam mit Axel Grunt erörterten die Teilnehmenden, was Journalist:innen von uns brauchen. Dabei konnten sie viele Tipps aus dessen langjähriger Tätigkeit in der Pressekommunikation mitnehmen.

 

Wir sagen Danke

Wir danken allen Teilnehmer:innen, Posteraussteller:innen, Referent:innen und Übersetzerinnen von Herzen für ihren wertvollen Beitrag zur Fachtagung 2023. Vielen Dank für das Interesse, die Begeisterung, die Offenheit und Freundlichkeit. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen!

Weitere Informationen auf der Fachtagungseite.
Bericht des LID: «Traditionelle Sorten in Ehren: Aber warum eigentlich?»

 

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Neues von den Mitgliedern der SKEK

Staatliche Förderung der privaten Pflanzenzüchtung in der Schweiz: Projektstand Swiss Plant Breeding Center

Von Amadeus Zschunke, Sativa Rheinau AG

Eine vom BLW im Jahr 2013 durchgeführte Analyse zeigte, dass es für die vielfältige Landwirtschaft der Schweiz mehr Pflanzenzüchtung braucht und dass die Arbeit von Agroscope zwar wichtig ist, aber nicht ausreicht (siehe Strategie Pflanzenzüchtung 2050, S. 10 ff.)

Aufgrund dieser Analyse ermöglichte der Bund ab dem Jahr 2020 die Förderung von privaten Pflanzenzüchtungs- und Sortenprüfungsprojekten mit oder ohne Beteiligung von Agroscope mit jährlich 3 Mio. CHF. In der ersten Vierjahresperiode gingen davon über 5 Mio. CHF direkt an Agroscope. Aktuell gibt es eine neue Ausschreibung für den Zeitraum ab 2025.

Die Analyse im Jahr 2013 zeigte auch auf, dass die privaten Pflanzenzüchtungsprojekte vergleichsweise klein sind und nur einen begrenzten Zugang zu modernen Forschungsmethoden und Technologien haben. Aus diesem Grund hat der Bund im Jahr 2016 entschieden, die Gründung des sogenannten Swiss Plant Breeding Centers (SPBC) zu unterstützen.

Die Gründung des SPBC wurde durch ein vom BLW eingesetztes Projektteam vorbereitet, welches seit 2019 gearbeitet hat. Das Projektteam besteht aus Kalle Kamp (DSP), Monika Messmer (FiBL), Roland Peter (Agroscope), Bruno Studer (ETH) und Amadeus Zschunke (Sativa). Als Trägerschaft des SPBC ist ein Verein vorgesehen, in dem die verschiedenen Pflanzenzüchter der Schweiz Mitglied werden können. Die Gründung dieses Vereins ist noch in Vorbereitung. Um das SPBC voran bringen zu können, wurde im Frühjahr 2023 der Finanzhilfeantrag für die Gründung des SPBC vom Projektteam eingereicht. In Abstimmung mit dem BLW konnte im Oktober 2023 mit Azeddine Si Ammour ein Geschäftsführer angestellt werden, der den weiteren Aufbau des SPBC übernehmen wird. 

Die Hauptaufgaben des SPBC bestehen in der Vernetzung der Akteurinnen und Akteure aus Züchtung und Forschung und dem Transfer von neuen Forschungsergebnissen in die praktischen Züchtungsprogramme. Das SPBC soll den Züchtenden technische Unterstützung, Know-how und Kompetenz zur Verfügung stellen und nimmt eine aktive Rolle bei der Planung und Durchführung von Innovationsprojekten ein. Dabei ist es offen für alle Kulturarten, Anbausysteme und Methoden. Die Arbeiten des SPBC werden über einen Finanzhilfevertrag vom Bund unterstützt. Zukünftig sollen dafür jährlich 2 Mio. CHF zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen: www.spbc-plantbreeding.ch 

 

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Neue Methode in der ökologischen Pflanzenzüchtung: Single Seed Descent

Von Sebastian Kussmann, gzpk

Um Präzision und Geschwindigkeit in der Pflanzenzüchtung zu erhöhen, testet die Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk) seit 2021 das Verfahren Single Seed Descent (SSD).

Die gzpk ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Erhaltung und Entwicklung von Kulturpflanzen für die ökologische und extensive Landwirtschaft einsetzt. Seit 2021 führt die gzpk mehrere vom BLW finanzierten Pflanzenzüchtungsprojekte durch, darunter das Projekt ZESELE – Züchtung und Etablierung Schweizer Erbsen in Landwirtschaft und Ernährung. Neben Untersuchungen zur Nahrungsmittelqualität, Resistenz der Erbsen gegenüber Krankheiten und der Stickstofffixierung werden auch Experimente zu Züchtungsmethoden für die ökologische Pflanzenzüchtung durchgeführt. Dazu gehört auch das Single Seed Descent-Verfahren, zu Deutsch Einzelkorn-Nachkommenschaften. Grundlegendes Prinzip der bereits in vielen Unternehmen eingesetzten Methode ist, von jeder Pflanze in den frühen Generationen eines Züchtungsprogramms – also nach der Kombination von zwei Elternpflanzen in einer Kreuzung – nur einen einzelnen Samen je Generation zu ernten und in der nächsten Generation auszusäen.

Bisher wurden die Samen der frühen Generationen bei der gzpk in sogenannten Bulk-Populationen ausgesät. Dabei werden alle Pflanzen aus einer Kreuzung gemeinsam in einer Parzelle angebaut. Aus der Parzelle wird nach der Ernte ein Teil des Saatguts entnommen und im kommenden Jahr angebaut, solange bis die Pflanzen genetisch stabil sind. Die Stabilität wird in der fünften Generation nach der Kreuzung erreicht und ist der Moment, in dem einzelne Pflanzen aus den Bulk-Populationen selektiert werden können. Die selektierten Pflanzen bilden die Grundlage für Zuchtlinien in höheren Zuchtstufen, welche nach mehreren Jahren der Prüfung im Feld schlussendlich zu Sorten werden können. Die bisherige Methode hat über viele Jahre zuverlässig zur Selektion vielversprechender Erbsenlinien geführt.

Mit der Methode Single Seed Descent werden die Geschwindigkeit des Züchtungsprozesses und die Nachvollziehbarkeit in den frühen Zuchtstufen erhöht. Während im Bulk-System nicht nachvollziehbar ist, von welcher Pflanze welcher Samen stammt, wird im Single Seed Descent je ein Samen pro Pflanze ab der zweiten Generation geerntet und wieder neu ausgesät. Dafür werden die Pflanzen einzeln herangezogen bis ein bis zwei Hülsen vollständig ausgebildet und reif sind. Diese werden dann geerntet und wieder ausgesät. Durchgeführt wurde dieses Verfahren in den letzten zwei Jahren in Gewächshäusern bei Sativa und dem Biohof der Familie Itin in Ormalingen (BL).

Insbesondere Barbara Dolder und Marcel Itin haben mit viel Elan die 4’000 – 8'000 einzelnen Pflanzen gepflegt und grossgezogen. Dabei war viel Experimentierfreude mit verschiedenen Topfgrössen, Bewässerungsmöglichkeiten, der Zusammensetzung der Pflanzerde und Präventionsarbeit zur Verhinderung von Pflanzenkrankheiten im Gewächshaus gefordert. Denn das Verfahren wird zwar bereits häufig angewendet, jedoch fast nie unter ökologischen Bedingungen. Die Aufzucht im Gewächshaus hat zwei Vorteile: Zum einen können pro Jahr zwei Generationen in der Schweiz und zusätzlich eine Generation in Italien angebaut werden – also drei Generationen von Pflanzen in einem anstelle von drei Jahren. Zum anderen kann durch die präzise Weiterführung von je einem Samen pro Pflanze sichergestellt werden, dass möglichst viel der im Züchtungsprozess entstehenden Vielfalt erhalten bleibt. Bei der zufälligen Selektion von Saatgut aus der Ernte des Bulks ist dies nicht in diesem Mass möglich.

Das Team Erbsenzüchtung ist mit den Ergebnissen der ersten Experimente zur Methode bisher zufrieden. Es gibt jedoch weitere Ideen, wie das Verfahren besser an die züchterischen Bedürfnisse angepasst werden könnte. Welche Bedeutung die Methode langfristig für die Erbsenzüchtung der gzpk hat, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Dazu müssen noch einige Jahre und Erbsengenerationen an Erfahrungen gesammelt werden. Ausserdem muss abgewogen werden, welche Vorteile der Anbau der Pflanzen auf dem Feld im Vergleich zum Anbau im Gewächshaus hat. Gut ist jedoch zu wissen, dass die Methode grundsätzlich zur Verfügung steht. Züchtung braucht Zeit. Die gzpk ist immer bemüht, den Pflanzen und den Züchter:innen die notwendige Zeit für eine gute Entwicklung und Beobachtungen zum Verhalten der Pflanzen in verschiedenen Umwelten zu geben. Gleichzeitig müssen die Züchter:innen auch auf aktuelle Herausforderungen reagieren können. Dafür ist es gut, die SSD-Methode nutzen zu können, um die Geschwindigkeit in der Züchtung zu steigern. So kann schneller reagiert werden, wenn beispielsweise neue Krankheiten auftreten und eine Resistenzzüchtung zur Anpassung der Pflanzen an diese neuen Krankheiten aufgebaut werden muss.

Weitere Informationen: www.gzpk.ch

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Kastanienernte im Tessin im Jahr 2023

Von Paolo Piattini, Associazione dei castanicoltori della Svizzera italiana

Der Kanton Tessin, das Land der Kastanienbäume, ist der einzige Kanton, der die Kastanienernte in seinem kantonalen Forstgesetz regelt. Artikel 46 des kantonalen Forstgesetzes (RLCFo) besagt: «In bewirtschafteten Wäldern gehören die Früchte dem Eigentümer oder Bewirtschafter der Pflanzen. Der Eigentümer oder Bewirtschafter einer Kastanienanlage in einem bewirtschafteten Wald kann die öffentliche Ernte von Kastanien vom 1. Juli bis zum Martinstag (11. November) einschränken. Es liegt in der Verantwortung des Eigentümers oder Verwalters, das Verbot zu kennzeichnen.»

Es ist in der Tat eine jahrhundertealte Tradition, dass ab dem 11. November auch in bewirtschafteten Plantagen Kastanien aufgelesen werden dürfen. Heutzutage gehen jedoch nur noch sehr wenige Menschen nach diesem Datum auf Kastaniensammelaktion, da es, abgesehen von einigen Bäumen mit späten Sorten, schwierig ist, noch verschiedene und gesunde Kastanien zu finden.

Aber wie ist die Saison 2023 verlaufen?

Das vorige Jahr war ein furchtbar heisses und vor allem trockenes Jahr im Tessin. Die Kastanienbäume hatten zwar mit einer hervorragenden Produktion von grossen, süssen Kastanien reagiert, aber sie haben ihre Reserven stark aufgebraucht. Aus diesem Grund konnten uns die Kastanienbäume in diesem Jahr keine reichen Früchte liefern.

Paolo Bassetti, Leiter der kantonalen Sammelstellen, weist darauf hin, dass «die diesjährige Ernte weniger ergiebig war: Von 68 Tonnen im letzten Jahr kamen wir dieses Jahr auf 46 Tonnen, also rund 30 Prozent weniger.» Wie die Grafik zeigt, war es dennoch ein gutes Jahr.

 

Da die Ernte über den ganzen Kanton verteilt war, konnten die Gebiete mit wenig Kastanien durch solche mit guten Mengen ausgeglichen werden, was die Erwartungen übertraf. Bassetti weist auch darauf hin, dass in den letzten Wochen «die gelieferte Qualität schlecht war, die Pflücker nicht darauf geachtet haben, was sie pflückten und der Prozentsatz der Abfälle viel höher war. Im nächsten Jahr wird es wichtig sein, das Bewusstsein für diesen Aspekt zu schärfen.»

Dies liegt auch daran, dass die Früchte in diesem Jahr weniger gesund, weniger süss und grösser waren, was darauf zurückzuführen ist, dass der Sommer (glücklicherweise) weniger trocken war.

Viele Kastanien kamen auch zu den lokalen Grà: die in Cabbio (Valle di Muggio), die auch die Kastanien der Grà in Vezio (Malcantone) trocknete, die leider am Tag nach dem Anzünden verbrannte, die Grà in Comano, die Grà in Moghegno (Vallemaggia) etc.

Kleine lokale Begebenheiten mit grosser Bedeutung für die Erhaltung des Kastanienanbaus im Tessin.

Weitere Informationen: castanicoltori.ch

 

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International

Studie führt internationale Daten zu 355 Kulturpflanzen zusammen

Eine kürzlich veröffentlichte Studie mit dem Titel «The plants that feed the world» macht Daten über die weltweite Nutzung von Kulturpflanzen zugänglich, die bisher über verschiedene Informationssysteme, Datenbanken und wissenschaftliche Literatur verstreut waren. Die Studie wurde im Rahmen eines vom Sekretariat des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen (ITPGRFA) koordinierten Forschungsprojekts durchgeführt.

Die Studie will der internationalen Gemeinschaft für pflanzengenetische Ressourcen eine Evidenzbasis für ihre Erhaltungs- und Nutzungsaktivitäten bieten. Sie umfasst Kennzahlen für insgesamt 355 Kulturpflanzen. Anknüpfend an die Statistiken enthält die Studie zahlreiche Kästen zu aktuellen Fragen im Zusammenhang mit der Erhaltung und Nutzung von PGREL, um zu zeigen, wie sich der Umgang mit der pflanzengenetischen Vielfalt weiterentwickelt.

Die Studie kann auf der Seite der Food and Agriculture Organization (FAO) heruntergeladen werden. Im Podcast «Treaty Talks» diskutieren zwei Autoren der Studie deren Ergebnisse.

Zur Studie
Zum Podcast
(Beides ist nur auf Englisch verfügbar)

EU-weite Petition «Hoch die Gabeln – für die Vielfalt» lanciert

Im November haben mehrere Saatguterhaltungsorganisationen aus Österreich, Italien, Deutschland und Holland eine neue Petition für die Kulturpflanzenvielfalt gestartet. Die Petition verlangt vom Europäischen Parlament und den Landwirtschaftsminister:innen, den Vorschlag der EU-Kommission zum neuen Saatgutrecht zu überarbeiten.

 

«Nach den vorgeschlagenen Regeln könnten Saatgut-Organisationen, aber auch öffentliche Genbanken traditionelle Sorten aus ihren Sammlungen nicht mehr an Bäuer:innen zur Erhaltung auf deren Feldern weitergeben,» moniert Magdalena Prieler, Expertin für Saatgut-Politik bei ARCHE NOAH. «Gerade in Zeiten der Klimakrise brauchen wir dringend mehr Vielfalt und mehr dezentrale Saatgutproduktion.» Riccardo Bocci vom italienischen Verband Rete Semi Rurali ergänzt: «Der Vorschlag muss die Erhaltung in den Betrieben (auf den Feldern der Landwirte) und die nachhaltige Nutzung der Agrobiodiversität begünstigen, einschliesslich der traditionellen Sorten und derjenigen, die in dezentralen und partizipativen Prozessen mit den Landwirten entwickelt wurden, um sich an ihre spezifischen lokalen Bedingungen anzupassen».

Die Organisationen fordern eine Saatgutgesetzgebung, welche die Vielfalt auf den Feldern und in den Gärten unterstützt und die Grundlage für nachhaltige, widerstandsfähige und vielfältige Saatgut- und Lebensmittelsysteme in Europa bildet.

Zur Petition: Hoch die Gabeln – für die Vielfalt!

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