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Willkommen

bei der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK)

 

 

Willkommen

Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) 
wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Projekten.

 

Apero-Degustation von Fructus über die Apfelvielfalt an unserer Fachtagung
vom 28. November 2024 in Lyss.

NEWSLETTER SKEK

Sommer 2022

Liebe Mitglieder und Interessierte,

Unsere Fachtagung am 17. November befasst sich mit Aspekten, die bisher im Rahmen dieses Anlasses nicht behandelt wurden: die kulinarischen und geschmacklichen Aspekte traditioneller Sorten. Informationen zum Programm finden Sie im nachfolgenden Artikel.

In der neuen Rubrik "Was beschäftigt die NAP-Arbeitsgruppen?" informieren wir Sie über Themen und Neuigkeiten, die in den Arbeitsgruppen behandelt werden. In diesem Newsletter erfahren Sie, was die Arbeitsgruppe Obst derzeit beschäftigt. 

Die Trockenheit hat in einigen Regionen der Schweiz einen Höhepunkt erreicht, und einige Obstbauern sind bei ihren Obstgärten im Einsatz, um deren Überleben zu sichern. In diesem schwierigen Umfeld musste unsere jährliche Exkursion, die im Rahmen des von Rétropomme organisierten und mit Spannung erwarteten "Tag der Biodiversität" geplant war, abgesagt werden. Sie wird auf das nächste Jahr verschoben. 

In diesem Newsletter finden Sie Artikel über drei Mitgliedsorganisationen - GZPK, Sativa und Artha Samen - und Neuigkeiten aus der EU über die Saatgutverordnung, insbesondere über ökologisches heterogenes Material. 

Weitere Berichte sind zu entdecken, wie der über die Plattform Biodiversität in der Landwirtschaft und über den Mühlentag. Wir wünschen Ihnen viel Spass bei der Lektüre.

Mit unseren besten Grüssen,

Die Geschäftsstelle der SKEK

Neues von der SKEK

Rückblick auf die Mitgliederversammlung 2022

Sie fand am 28. April bei Sativa in Rheinau statt und wurde online übertragen. Rund 30 Mitglieder aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz, der Romandie, dem Tessin und Graubünden waren zu diesem Anlass in Rheinau anwesend.

Die Geschäftsstelle legte ihren Bericht vor, hier eine Zusammenfassung:

Das Jahr 2021 war für die meisten Akteure des Netzwerks weniger stark von der Coronavirus-Pandemie betroffen. Die Ergebnisse der Umfrage zu den Auswirkungen von Corona auf unseren Bereich wurden veröffentlicht und an die Mitglieder verteilt. SKEK-Veranstaltungen wie die Sommerexkursion und die Fachtagung konnten wieder durchgeführt werden. Das neue Projekt zur Entwicklung von Indikatoren für die kulturelle Vielfalt in der Schweiz führte zum Vorschlag von 15 Indikatoren und wartet derzeit auf die Finanzierung, um mit der für 2022 geplanten Datenerhebung beginnen zu können. Das Projekt Fundus Agri-Cultura Alpina startete im April und hat bereits positive Ergebnisse erzielt. Die Anpassung der Prioritäten des NAP-PGREL ist erfolgt, die SKEK hat mit ihren Mitgliedern im Dezember dazu Stellung genommen. Der neue Finanzhilfevertrag mit einem höheren Budget ab 2021 mit dem BLW ermöglicht es der SKEK, ihre Aufgaben als Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und die Praxis zu erfüllen. Die Geschäftsstelle ist in neue Räumlichkeiten umgezogen, was den Mitarbeitenden bessere Arbeitsbedingungen bietet. Die Modernisierung des Logos verleiht dem Verein ein modernes Image und erhöht seine Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit, um die Arbeit der Mitglieder besser bekannt zu machen.

Innerhalb der Geschäftsstelle wurde die Ankunft der neuen Mitarbeiterin Livia Stettler begrüsst. Sie ersetzt Maximilian Jacobi, der uns Ende April mit dem Plan verlässt, sich ganz dem Journalismus zu widmen. Wir danken Maximilian für sein hervorragendes Engagement im Büro und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft.

Das neue Mitglied der SKEK, die Firma Varietas AG, vertreten durch Stefan Griesser, wurde von der Generalversammlung begrüsst.

Christina Kägi vom BLW informierte über die Rahmenbedingungen der Phase VII der NAP-Projekte. Einige vertragliche Neuerungen werden sich bei der Auszahlung der finanziellen Mittel ergeben.

Im Anschluss an die Generalversammlung folgte ein kreatives Mittagessen in einem Saal des Klosters und eine spannende und informative Besichtigung der Sativa Rheinau AG unter der Führung von Amadeus Zschunke (siehe Artikel "Hinter den Kulissen von Sativa Rheinau"). Wir danken Amadeus und seinem gesamten Team herzlich für die Gastfreundschaft!

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Fachtagung der SKEK 2022: kulinarische Aspekte traditioneller Sorten

Die nächste PGREL-Fachtagung wird am 17. November 2022 im Inforama Rütti in Zollikofen stattfinden. Sie wird sich mit traditionellen Sorten aus kulinarischer und geschmacklicher Sicht befassen. Aktuelle und innovative Projekte rund um Gemüse, Getreide und Reben werden vorgestellt und Sie sind eingeladen, diese in Workshops geschmacklich zu entdecken. Das Programm wird derzeit vorbereitet. Weitere Informationen erhalten Sie im August per E-Mail sowie auf unserer Website. 

Die Fachtagung wird auch in Form eines Webinars übertragen. Die technischen Schwierigkeiten an diesen Orten im Jahr 2021 wurden analysiert und wir sind dabei, die Details mit einer spezialisierten Firma zu klären, die seit vielen Jahren mit dem Saal des Inforama Rütti zusammenarbeitet. Wir setzen alles daran, in diesem Jahr eine gute technische Qualität zu erreichen. Die Fachtagung wird auch von einer Simultanübersetzung Gebrauch machen.

 

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Sommerexkursion: wurde verschoben!

Die Exkursion war dieses Jahr im Rahmen des mit Spannung erwarteten "Tag der Biodiversität" in Neuenburg geplant. Diese von Rétropomme organisierte Veranstaltung sollte das 30-jährige Bestehen des Vereins zur Erhaltung des Obsterbes in der Westschweiz feiern. Leider bedrohen die sehr hohen Temperaturen in der Schweiz einige Regionen und auch deren Obstgärten. Da der Tag der Biodiversität kürzlich abgesagt werden musste, findet unsere Exkursion in diesem Jahr nicht statt. Wir verschieben sie auf das nächste Jahr und hoffen, dass die Obstgärten dann nicht zu stark geschädigt sind.

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Neues von den Mitgliedern der SKEK

Hinter den Kulissen von Sativa Rheinau

Die Sativa Rheinau AG wurde 1998 gegründet und beschäftigt sich mit der Züchtung, Erhaltung und Vermehrung von Kulturpflanzen. Sie produziert einerseits landwirtschaftliches Getreide-Saatgut und andererseits Gemüsesaatgut von rund 600 Sorten, wovon etwa 60% in den Profibereich und 40% für Hausgärten verkauft werden. Für die Saatgutvermehrung arbeitet Sativa mit 60 Betrieben in der Schweiz und mit rund 40 Betrieben in Deutschland, Frankreich und Italien zusammen, deren klimatische Bedingungen insbesondere für die Vermehrung wichtig sind. Die ausländischen Betriebe werden nach Möglichkeit auf dem Niveau der Bio-Suisse-Vorgaben bewirtschaftet. In Rheinau und Umgebung bewirtschaftet Sativa 12 ha Freiland und ca. 4000 m2 Foliengewächshäuser. Diese Flächen werden benötigt für die Sortenerhaltung und die Züchtung neuer Biosorten.

Das so produzierte Saatgut wird in Rheinau von Juli bis Februar mit Hilfe verschiedenster Verfahren gereinigt. Die Abfälle aus der Reinigung gehen in die Biogasanlage im Nachbarort und kommen als Kompost zurück. In der Sativa wird im Schnitt der Bedarf an Saatgut für eine ganze Saison gelagert. Das Lager im neuen Betriebsgebäude beinhaltet das Gemüsesaatgut, das Lager für Getreidesaatgut liegt extern. Im neuen Gebäude wurden die Lager unterirdisch eingebaut, um die Kühle des Erdbodens bestmöglich zu nutzen. Das Saatgut wird bei 14°C und 30% - 35% Luftfeuchtigkeit (Elitesaatgut bei 8°C und 30% LF) gelagert. Die Lagerung erfolgt in grossen Säcken oder bereits abgefüllt in verschiedene Packungsgrössen. Die Bewirtschaftung des Lagers und die Kommissionierung der Bestellungen erfolgen mit Hilfe einer speziellen Software. Das Sativa Saatgut wird sowohl ins Ausland exportiert wie auch in der Schweiz verkauft.

Neben der Produktion und Lagerung von Saatgut werden in der Sativa jährlich rund 5000 Keimproben durchgeführt. Weitere Keimproben werden bei Agroscope in Auftrag gegeben. Ausserdem werden eigene Untersuchungen zu  Pflanzengesundheit und Saatgutgesundheit gemacht.

Zudem ist es möglich, bei Sativa  von verschiedenen Arten vorgekeimtes Saatgut zu bestellen. Dieses wird so vorbehandelt, dass alle Samen gleichzeitig keimen und die Pflanzen dann auch gleichmässiger wachsen. Durch das Verfahren des Coating wird das Saatgut mit nützlichen Bakterien behandelt, welche das Auflaufen der Pflanze unterstützen.

Für weitere Informationen:

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Die Emmerzüchtung bei der gzpk

Seit 2016 läuft in Feldbach das Emmerzüchtungsprogramm von der Getreidezüchtung Peter Kunz (gzpk). Damals wurden die ersten Pflanzen gekreuzt. Nun rund sechs Jahre später werden die gezüchteten Pflanzen an verschiedenen Standorten angebaut und bonitiert. Für das Jahr 2023 sind die ersten Praxistests in der Pastaherstellung vorgesehen. Neben Nudeln kann Emmer auch für die Herstellung von Brot, Kuchen, Gebäck, Griess und Emmerotto verwendet werden.

Für alle Interessierten findet am 4. November 2022 das Netzwerktreffen Emmer bei der Getreidezüchtung Peter Kunz statt.

Weitere Informationen finden Sie unter:

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Sichtung der Kopfsalatversuche bei Artha Samen

Am 09. Juni 2022 trafen sich ein interessiertes Publikum zur Sichtung des Kopfsalats bei Artha Samen in Münsingen. Jürg Hädrich und Andreas Beers präsentierten die Salate in gewohnter Manier mit viel Fachwissen und erklärten, worauf zu achten ist. In diesem Jahr wurde im Rahmen des Projektes 06-NAP-P85 ein Anbauversuch mit 20 Akzessionen von ProSpecieRara und aus der Genbank Changins durchgeführt. So entsteht die Möglichkeit, die Sorten direkt unter gleichen Anbaubedingungen miteinander zu vergleichen.

Der Anbauversuch wurde an einem zweiten Standort in anderer Anordnung wiederholt, um ein besseres Bild über die Sorteneigenschaften zu erhalten, denn auch Nachbarpflanzen können einen Einfluss auf die Ausprägung von Merkmalen haben. Die 20 Akzessionen werden mit einer Vielzahl von Deskriptoren beschrieben. Erkennt man bei der Beschreibung Verschiedenheiten, so sollten die Sorten als Einzelakzession erhalten werden.

National

Was beschäftigt die NAP-Arbeitsgruppe Obst?

PUNQ/MUNQ – was ist das ?
Im Rahmen eines EU-Projekts (unter der Leitung des INRA in Angers) sollten Duplikate in europäischen Obstsammlungen gefunden werden. Dieses Ziel wird durch die Abgleichung der genetischen Profile verfolgt. PUNQ steht für “Pyrus unique genotype”, also für einen einzigartigen Genotyp bei Birnen, MUNQ für das Pendant beim Apfel (Malus unique genotype). Sorten mit dem gleichen genetischen Profil haben somit den gleichen PUNQ oder MUNQ. DIE PUNQ/MUNQ sind in der Datenbank des PGREL-NIS nachzuschlagen. Nicht alle Sorten haben bereits einen PUNQ/MUNQ zugeteilt bekommen, sondern lediglich solche, die Bestandteil des Projekts waren. Zukünftig wäre es interessant, einen regelmässigen Abgleich mit dem PUNQ/MUNQ-System anzustreben, um so laufend die Suche nach Duplikaten voranzutreiben.

Edelreiserschnittgärten
Mehrere Organisationen betreiben einen Edelreiserschnittgarten. Drei dieser Schnittgärten wurden an der letzten Sitzung der Arbeitsgruppe Obst näher vorgestellt. Es handelte sich dabei um den Schnittgarten von ProFrutteti in Balerna (TI), den Schnittgarten von Rétropomme in Neuenburg und der Schnittgarten von ProSpecieRara in Birmenstorf (AG). Ein grosser Diskussionspunkt war dabei die Problematik des Pflanzenpasses bei landwirtschaftlicher Nutzung der Reiser. Daraus folgernd liess sich feststellen, dass es der Erhaltung der Biodiversität zuträglich ist, wenn Privatpersonen das Veredeln von Bäumen lernen, da für diese kein Pflanzenpass vorgeschrieben ist. Weitere Informationen zu den drei Edelreiserschnittgärten finden Sie unter:

POMKOM und Sortennamen
Fructus hat kurz die POMKOM (Pomologische Kommission) vorgestellt, welche an der Namensfindung für Sorten mit Hilfe einer Expertengruppe, Fruchtmustern, Literatur und genetischen Profilen arbeitet. Das Ziel ist es, das Schweizerische Obstinventar zu bereinigen, um genetisch identische Akzessionen zusammenzuführen und die Entscheidung für einen gemeinsamen Sortennamen zu fällen.
In diesem Zusammenhang erwacht die Diskussion zu Sortennamen im Allgemeinen. Eine Möglichkeit wäre, für jede Sorte einen offiziellen Standardnamen einzuführen, welcher jedoch gleichberechtigte Synonyme hat, die dann auch in der PGREL-NIS verlinkt sind. Dabei sollen jedoch nicht zwingend alle Sortennamen in alle Sprachen übersetzt werden, um nicht noch mehr Zusatznamen zu schaffen.

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Plattform Biodiversität in der Landwirtschaft

Am 24. Mai 2022 organisierten das BLW und das BAFU die Plattform Biodiversität in der Landwirtschaft, die in der Regel zweimal pro Jahr stattfindet. Angeboten wurden Fachgespräche zu den geplanten Massnahmen in der Agrarpolitik mit Vertretern verschiedenster Interessengruppen aus dem Bereich der Biodiversität.

Die wichtigsten Eckpunkte der parlamentarischen Initiative und des Verordnungspakets 2023 wurden vorgestellt. In diesem Zusammenhang wurden Massnahmenvorschläge wie das Mulchen im Sömmerungsgebiet, Flächen mit Pflegemanagement, Anpassungen der QI-Anforderungen in der Vernetzung, Kalkung von wenig intensiven Wiesen, Vereinheitlichung der Strukturanteile auf BFF sowie das Verbot von Mähaufbereitern auf Stufe QI rege diskutiert.

Am Nachmittag konnten sich die Teilnehmer individuell mit weiteren Massnahmenvorschlägen auseinandersetzen und sich dazu äussern. Der anschliessende Themenmarkt bot die Gelegenheit, sich über aktuelle Themen im Bereich der Biodiversität in der Landwirtschaft zu informieren.

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Die Mühle von Chiboz und der Mühlentag

Die Mühle von Chiboz, die sich oberhalb von Fully auf 1400 m Höhe befindet, veranstaltete am 28. Mai 2022 einen Tag der offenen Tür. Die SKEK war dort im Rahmen des Projekts Fundus Agri-Cultura Alpina vertreten.

Die Mühle, die in den 1950er Jahren von einer Lawine zerstört wurde, wurde in den 1990er Jahren von einigen Interessierten wieder in Stand gesetzt. Damals waren nur noch Überreste des Trograds und eines Mühlsteins vorhanden. Diese Elemente ermöglichten es jedoch, die Maße wieder zu ermitteln und die Mühle originalgetreu wieder aufzubauen.

Die Suone, die einen Teil des Wassers des Torrent de Métin zur Mühle von Chiboz umleitet, wurde ebenfalls wieder instand gesetzt. Sie versorgt die Mühle nun wieder mit Wasser. Die Gruppe von Interessierten, die sich unter dem Verein "au champ et au moulin" zusammengeschlossen hat, baut in der Nähe auch Roggen an, der jedes Jahr im Frühling gemahlen wird, wenn genügend Wasser in der Suone ist, damit sich die Mühle drehen kann. Der Durchsatz der Mühle beträgt einige Kilogramm Mehl pro Stunde.

Auf diese Weise führt die Gruppe von Interessierten alle Aktivitäten fort, die mit der Roggenproduktion an den sonnigen Hängen der Walliser Berge verbunden sind.

Schweizerischer Mühlentag

Jedes Jahr koordiniert die Schweizerische Vereinigung der Mühlenfreunde am Samstag des Auffahrtswochenendes einen Schweizer Mühlentag. Dies ist eine Gelegenheit, diese Meisterwerke des Einfallsreichtums, die tief in den ländlichen Gebieten der Schweiz versteckt sind, zu besuchen.

Weitere Informationen:

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Schlau mähen - Biodiversität schützen

Der Mähaufbereiter bringt im Futterbau viele Vorteile. Durch die Verkürzung der Trocknungszeit können Nährstoffverluste und Qualitätseinbussen durch das Wetterrisiko verringert werden. Gleichzeitig hat er aber auf den Insektenbestand und die Biodiversität negative Auswirkungen. Und auch aus agronomischer Sicht ist der Mähaufbereiter nicht immer sinnvoll.

Für viele Tiere wie Amphibien, Spinnentiere, bodenbrütende Vögel, Insekten, Raupen Heuschrecken und Bienen stellt der Mähaufbereiter eine grosse Gefahr dar, insbesondere wenn sie nicht rasch flüchten können. Die Sterberate steigt mit der Empfindlichkeit des Körpers und der Körpergrösse und sinkt bei zunehmender Mobilität. Das Mähen ohne Aufbereiter führt zu 7-Mal weniger toten Bienen und zur Hälfte von toten Heuschrecken und Raupen. Es macht also Sinn, sich vor dem Mähen genau zu überlegen, ob der Mähaufbereiter wirklich nötig ist.

Bei dieser Entscheidung helfen drei Fragen: Blüht der Bestand? Wie ist das Wetter? Wie ist der Insektenflug? Anhand der Antworten auf diese Fragen, kann der Landwirt entscheiden, ob er den Mähaufbereiter einsetzen will oder nicht. Mit seinem Projekt “Schlau mähen” zeigt der Schweizerische Bauernverband den Landwirten, wie sie möglichst ein optimales Ergebnis aus agronomischer Sicht bei der Futtergewinnung erzielen können und gleichzeitig die Biodiversität schützen und fördern können.

Weitere Informationen: 

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International

EU-Verordnung zu Saatgut aus «ökologischem heterogenem Material»

Die neue europäische Verordnung über den ökologischen Landbau tritt im Jahr 2022 in Kraft. Im Rahmen dieser Verordnung wird es möglich, Saatgut aus «organic heterogeneous material» (OHM) zu vermarkten, ohne eine Verpflichtung zur Eintragung in offizielle Kataloge. Seeds4All, der Herausgeber der Broschüre zu diesem Thema, ist der Meinung, dass diese neue Gesetzgebung eine wichtige Veränderung für die kultivierte biologische Vielfalt darstellt und die Nachhaltigkeit der ökologischen Landwirtschaft stärken könnte.

Als OHM werden Sorten definiert, deren Individuen nicht absolut identisch sind, sondern dich durch eine grosse Vielfalt an botanischen Merkmalen auszeichnen. Trotzdem verfügen sie über gemeinsame Merkmale, durch welche sie als eine Sorte identifiziert werden können. Diese Sorten können nicht als geistiges Eigentum geschützt werden und gehören somit dem öffentlichen Bereich. Um auf den Markt gebracht werden zu können, muss das OHM unter Bedingungen des ökologischen Landbaus und abhängig von der Art während mindestens ein bis zwei Generationen erzeugt worden sein.

Detaillierte Informationen zu den Vorgaben rund um OHM finden Sie in der Broschüre von Seeds4all (auf Englisch).

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