Crop Wild Relatives
Crop Wild Relatives oder CWRs sind Wildpflanzen welche mit Kulturpflanzen, die meist zu Ernährungszwecken angebaut werden, verwandt sind. Diese wilden Verwandten zu kennen und zu erhalten ist aus verschiedener Sicht sehr wichtig. Die CWRs dienen der Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, sie können in Züchtungsprogrammen eingesetzt werden, sie sind Bestandteil natürlicher Lebensräume und zeichnen sich durch ihre Anpassungsfähigkeit aus, ein wichtiger Faktor in den heutigen Zeiten des Klimawandels.
Die Wichtigkeit der CWRs wird auch durch die CBD (Convention on Biological Diversity) unterstrichen, insbesondere in der Globalen Strategie zur Erhaltung der Pflanzen (GSPC – Global Strategy for Plant Conservation) welche im Punkt 9 der Ziele 2011-2020 verlangt, dass 70% der genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen UND ihrer verwandten Wildpflanzen erhalten wird:
Target 9: 70 per cent of the genetic diversity of crops including their wild relatives and other socio-economically valuable plant species conserved, while respecting, preserving and maintaining associated indigenous and local knowledge.
Pisum sativum subsp. biflorum, eine einheimische Wildpflanze welche mit der kultivierten Erbse nah verwandt ist. Die Art kommt bei uns nur im Wallis vor, noch dazu scheint sie gefährdet durch die Intensivierung des Rebbaus. Es wäre also äusserst wichtig, Erhaltungsmassnahmen, sowohl in situ als auch ex situ zu ergreifen.
Die CWR-Arten in der Schweiz
Eine Expertengruppe widmete sich dem Thema und kam zum Schluss, dass 83% der Schweizer Flora als CWR bezeichnet werden können. Gleichzeit hielt die Gruppe eine Priorisierung der CWR-Liste als unumgänglich. Die prioritäre CWR-Liste enthält nun 143 Arten: 47% werden zu den Aroma- und Medizinalpflanzen gezählt, 28% zu den Futterpflanzen, 11% zum Obst und der Rebe, 6% zum Gemüse und je 4% zu den Beeren und Ackerpflanzen.
Die Erhaltung der prioritären CWR-Arten der Schweiz ist heute noch sehr lückenhaft, wichtige Arbeiten stehen noch an!