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Willkommen

bei der Schweizerischen Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK)

 

 

Willkommen

Die Schweizerische Kommission für die Erhaltung von Kulturpflanzen (SKEK) 
wünscht Ihnen viel Erfolg bei Ihren Projekten.

 

Die Teilnehmenden unserer Sommerexkursion lernten auf dem Rundgang beim Agroscope
in Changins alte Züchtungslinien kennen, die vor über hundert Jahren angebaut wurden.

Kartoffeln

Geschichte der Kartoffel

Die Kartoffel stammt ursprünglich aus Amerika, ebenso wie Mais, Bohnen und Tomaten. Vor ungefähr 10'000 Jahren wurde sie aus Wildpflanzen kultiviert. Sowohl Peru, Bolivien als auch Chile sind die Heimat und auch das Zentrum der Sortenvielfalt der Kartoffel.

In Europa war die Kartoffel bereits im 16. Jahrhundert verbreitet. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kartoffel zum ersten Mal in der Zentralschweiz angebaut. Bis sie sich in der restlichen Schweiz ausbreitete, dauerte es nochmals einige Jahrzehnte. Es gibt Berichte die auf Vergiftungen mit Solanin durch den Verzehr von unreifen Kartoffeln hinweisen. Diese schlechten Erfahrungen haben vermutlich die rasche Verbreitung der Kartoffel als Lebensmittel gebremst. Die modernen Sorten von heute enthalten nur noch sehr geringe Mengen an Solanin.

Dank dem Kartoffelanbau verbesserte sich die Ernährungssicherheit von Taglöhnern und Kleinbauern. Der Anbau von Kartoffeln im grossen Stil war für die Bauern lange nicht interessant, da sich Getreide viel einfacher lagern, transportieren und verkaufen liess. Erst als sich der Anbau von Kartoffeln im 20. Jahrhundert dank modernen Errungenschaften effizienter gestaltete, wurden auch grössere Flächen mit Kartoffeln bepflanzt.

Im 18. Jahrhundert machte man in England die Erfahrung, dass in höheren Gegenden mit rauherem Klima gewisse Krankheiten nicht auftraten. Heute werden in Maran in der Nähe von Arosa in Graubünden auf 1800 m ü. M. alte Landsorten zur Gesunderhaltung angebaut, da in dieser Höhe keine Blattläuse mehr vorkommen, welche Viruskrankheiten übertragen.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde damit begonnen, aus den Samen der Kartoffeln neue Sorten zu züchten und nicht mehr nur die Knollen für die Vermehrung verwendet. Im Jahr 1810 zählte die Société Impériale d'Agriculture de France 110 Sorten.

In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts führte die Kraut-und Knollenfäule zu einer schlimmen Hungersnot. Aus diesem Grund wurde intensiv nach Sorten geforscht, welche weniger anfällig auf diese Krankheit sind. Doch auch heute ist die Kraut- und Knollenfäule immer noch ein gravierendes Problem beim Kartoffelanbau.

Während des 20. Jahrhunderts wurden die Landsorten nach und nach von modernen ausländischen Zuchtsorten abgelöst. Während des zweiten Weltkrieges wurden nur die hochproduktiven Sorten gefördert. (Quellenangabe: Kulturpflanzen in der Schweiz – Kartoffeln, P. Schilperoord, 2014)

Erhaltung in der Schweiz heute

Alle Sorten, die für die Schweiz eine besondere Bedeutung haben, gehören zu einer sogenannten «Positivliste Kartoffeln», welche für die Schweiz wichtige Sorten enthält, die langfristig erhalten werden. Die Positivliste Kartoffeln enthält 20 Sorten (Stand 31.01.2024), darunter sind 8 aus der Schweiz. Diese Sorten, die eine besondere Bedeutung haben, werden in einer in-vitro-Primärsammlung in Changins in Nyon erhalten. Dazu werden diese Sorten jedes Jahr in Maran in Graubünden angebaut.